Gynäkomastie

Eine Einführung in die Gynäkomastie

Gynäkomastie ist eine Erkrankung, die durch die Vergrößerung des Drüsenbrustgewebes bei Jungen und Männern gekennzeichnet ist. Dieses Wachstum führt dazu, dass die männliche Brust sich vergrößert und manchmal einer weiblichen Brust ähnelt. Die Hauptursache ist oft ein Ungleichgewicht zwischen den normalen Hormonspiegeln des Körpers, genauer gesagt ein relativer Überschuss an weiblichen Hormonen (Östrogenen) im Vergleich zu männlichen Hormonen (Androgenen). Während Gewichtszunahme zum Erscheinungsbild beitragen kann, beinhaltet die echte Gynäkomastie das Wachstum von tatsächlichem Brustdrüsengewebe, nicht nur von Fett.

Symptome und Diagnose

Die Anzeichen von Gynäkomastie können sowohl physische als auch psychische Belastungen verursachen. Zu den wichtigsten Symptomen gehören:

• Schwellung und ein Gefühl von Enge im Brustbereich.
• Druckempfindlichkeit oder Schmerzen bei Berührung.
• Physisches und emotionales Unbehagen aufgrund des Erscheinungsbilds vergrößerter Brüste.

Zur Diagnose der Erkrankung wird ein Arzt die Anamnese des Patienten überprüfen, einschließlich etwaiger Medikamente oder bestehender Krankheiten, und eine körperliche Untersuchung des Brustgewebes durchführen. Diese Untersuchung hilft, die Art der Gynäkomastie und die am besten geeignete Behandlung zu bestimmen. Der Arzt wird beurteilen, ob die Vergrößerung ausschließlich durch überschüssiges Fettgewebe (Pseudogynäkomastie) verursacht wird oder ob sie überschüssiges Drüsenbrustgewebe betrifft. Es ist auch entscheidend, Gynäkomastie von männlichem Brustkrebs zu unterscheiden. Krebsartige Knoten sind typischerweise einseitig (auf einer Seite), fühlen sich hart oder fest an und können mit Grübchenbildung der Haut, Warzenhofeinziehung oder -ausfluss sowie vergrößerten Lymphknoten im Achselbereich verbunden sein.

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Was verursacht Gynäkomastie?

Es gibt Dutzende von Gründen, die zu männlichem Brustwachstum führen können.

Hormonelle Veränderungen in verschiedenen Lebensphasen

Gynäkomastie kann in verschiedenen Phasen des männlichen Lebens aufgrund natürlicher Hormonschwankungen auftreten:

• Nach der Geburt: Neugeborene Jungen können eine vorübergehende Gynäkomastie erleben, da sie noch unter dem Einfluss der Östrogene ihrer Mutter stehen. Dieser Zustand verschwindet typischerweise innerhalb von zwei bis drei Wochen.
• Während der Pubertät: Hormonelle Veränderungen während der Pubertät (Alter 12-14) sind eine häufige Ursache. In der überwiegenden Mehrheit dieser Fälle (70-90%) korrigiert sich die Brustvergrößerung innerhalb von sechs Monaten bis zwei Jahren von selbst.
• Im mittleren Alter und darüber hinaus: Männer zwischen 50 und 80 Jahren sind aufgrund altersbedingter Hormonveränderungen anfälliger für Gynäkomastie.

Zugrunde liegende Krankheiten und Gesundheitszustände

Viele medizinische Zustände können die Entwicklung von Gynäkomastie auslösen, darunter:

• Fettleibigkeit
• Mangelernährung und Hungern
• Tumore in den Hoden oder Nebennieren
• Lebererkrankungen oder Zirrhose
• Hyperthyreose, Hypoandrogenismus oder Hypogonadismus
• Chronische Nierenerkrankung

Medikamente und Drogen

Gynäkomastie kann eine Nebenwirkung verschiedener Medikamente und Drogen sein:

• Steroide: Kortikosteroide und anabole Steroide, die manchmal illegal von Athleten zum Muskelaufbau verwendet werden.
• Herzmedikamente: Digoxin (Lanoxin) und Kalziumkanalblocker.
• Angstlösende Medikamente: Wie Diazepam (Valium).
• Antidepressiva: Trizyklische Antidepressiva.
• Antibiotika.
• Geschwür-Medikamente: Wie das rezeptfreie Medikament Cimetidin.
• Krebsbehandlungen.
• Magenentleerungs-Medikamente: Wie Metoclopramid (Reglan).

Andere Substanzen

Bestimmte Substanzen sind ebenfalls dafür bekannt, Gynäkomastie zu verursachen:

• Alkohol
• Straßen Drogen wie Amphetamine, Marihuana, Heroin und Methadon.
• Pflanzliche Produkte, insbesondere Pflanzenöle wie Teebaum oder Lavendel, die in Seifen, Lotionen oder Shampoos enthalten sein können.

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Chirurgische Behandlung der Gynäkomastie

Kandidaten für die Operation

Die Operation kann bei Männern durchgeführt werden, sobald die Pubertät abgeschlossen ist, was typischerweise um das 17. Lebensjahr der Fall ist. Bei jüngeren Patienten vor Abschluss dieser physiologischen Phase wird sie nicht empfohlen. Befindet sich ein Jugendlicher noch in der Pubertät, ist es am besten, zwei Jahre zu warten, um zu sehen, ob sich der Zustand von selbst bessert.

Chirurgische Methoden

Die Operation wird je nach Entscheidung des Chirurgen und dem Zustand des Patienten, einschließlich Alter und Brustgröße, unter Vollnarkose oder lokaler Anästhesie durchgeführt. Der Eingriff dauert im Durchschnitt zwischen 1 und 1,5 Stunden. Die chirurgische Technik hängt von der Zusammensetzung des Brustgewebes ab:

• Entfernung von Drüsengewebe: In Fällen, die durch das Wachstum der Brustdrüse selbst verursacht werden, wird das überschüssige Drüsengewebe chirurgisch entfernt.
• Fettabsaugung: In Fällen, die hauptsächlich durch übermäßiges Fett verursacht werden, wird Fettabsaugung eingesetzt, um das Fettgewebe zu entfernen. Die Fettabsaugung entfernt Fett, aber nicht die Brustdrüse selbst.
• Kombinierter Ansatz: Viele Fälle erfordern eine Kombination aus Gewebeentfernung und Fettabsaugung. In Fällen, in denen die Brüste übermäßig groß sind, muss der Chirurg möglicherweise auch überschüssige Haut entfernen und die verbleibende Haut straffen, um eine bessere Kontur zu erzielen.

Genesung und Nachsorge

Patienten können das medizinische Zentrum oft am Abend der Operation oder am folgenden Tag verlassen. Für eine reibungslose Genesung:

• Sie können typischerweise am Tag nach der Operation zu Ihren normalen täglichen Aktivitäten zurückkehren.
• Duschen oder Baden ist in der Regel nach 2-3 Tagen erlaubt.
• Es wird empfohlen, in den ersten Monaten eng anliegende Kleidung zu vermeiden.
• Da das Brustdrüsengewebe während des Eingriffs entfernt wird, ist ein Nachwachsen der Brust im Allgemeinen nicht möglich, wodurch die Ergebnisse dauerhaft sind.